Colloquia Germanica Stetinensia

Vorher: Zeszyty Naukowe Uniwersytetu Szczecińskiego. Colloquia Germanica Stetinensia

ISSN: 2450-8543     eISSN: 2353-317X    OAI    DOI: 10.18276/cgs.2023.32-11
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Liste der Ausgaben / nr 32
Der Tod als Tabu oder der Tod beim Namen genannt? Zu wörtlichen und euphemistischen Todesbenennungen in Wiener Todesanzeigen aus dem 19. Jahrhundert

Autoren: Agnieszka Gaweł ORCID
Uniwersytet Jagielloński, Instytut Filologii Germańskiej, Kraków
Schlüsselbegriffe: Todesanzeige Sprache des Todes Todesmetaphern Euphemismen
Data publikacji całości:2023-11
Seitenanzahl:21 (221-241)
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Abstract

Todesanzeigen als eine stark kulturell geprägte Textsorte sind Träger von Todesbildern, denen die für die jeweilige Sprach- und Kulturgemeinschaft charakteristischen Denk- und Verhaltensmuster zugrunde liegen. Diese konzeptuellen Bilder des Ablebens kommen in historischen Anzeigen insbesondere in der Auswahl von Todesbenennungen zum Ausdruck, die der Mitteilung der Todesnachricht dienen. In dem Beitrag untersuchen wir neutrale und euphemistische Bezeichnungen für das Ableben in Wiener Todesanzeigen aus dem 19. Jh. Dabei fällt das Schwergewicht auf die Identifizierung verschiedener Typen von Todesbenennungen, die im 19. Jh. in Texten der Trauerpost auftreten, wie auch die Darstellung von Zusammenhängen zwischen statistischen Präferenzen für die Auswahl bestimmter Bezeichnungen für das Ableben und kulturspezifischen Konzeptualisierungsmustern, die zur jeweiligen Zeitperiode im kollektiven Bewusstsein von Mitgliedern der Wiener Gesellschaft verankert sind.
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Bibliographie

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