Abstract
Der vorliegende Beitrag wurde gewählten Gedichten von Johannes Kühn gewidmet, in denen die Todesthematik zum Ausdruck gebracht wird. Ziel des Beitrags ist es, die für Kühn typische Herangehensweise an das Thema Tod herauszuarbeiten. Die Analyse der Gedichte ergibt, dass sich der Dichter biblischer Motive bedient, sie jedoch umgestaltet, damit sie einen von ihm geschaffenen oder gewählten Aspekt betonen. Der Tod wird in Kühns Gedichten einerseits als biologische Gesetzmäßigkeit, als ‘Natur’ und ‘Ordnung’, also als notwendiger Bestandteil des Lebens dargestellt. Andererseits wird die Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass der Tod des Menschen über den biologischen Rahmen hinausgeht und eine transzendente Dimension hat. Kühns Gedichte sind vom Gedanken der Vergänglichkeit geprägt. Dies ist kein Zeichen der Resignation und Verzweiflung, sondern eine reale Sichtweise.