Colloquia Germanica Stetinensia

Vorher: Zeszyty Naukowe Uniwersytetu Szczecińskiego. Colloquia Germanica Stetinensia

ISSN: 0867-5791    OAI    DOI: 10.18276/cgs.2015.24-05
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Liste der Ausgaben / nr 24
SPRACHLICHE ‚RECYCLING‘-STRATEGIE

Autoren: Roman Sadziński
Uniwersytet Łódzki
Schlüsselbegriffe: germanische Mythologie Entmythologisierung Appellativierung Bedeutungswechsel stilistischer Wechsel
Data publikacji całości:2015
Seitenanzahl:14 (89-102)
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Abstract

Es werden so gut wie keine von Grund auf neuen Wortkörper aus dem Boden gestampft – sie haben in der Regel … ihre Geschichte. Sie werden meist aus bereits vorhandenen einheimischen und/oder fremden lexikalischen und Wortbildungsmorphemen gebildet, sodass sie oft einen hybriden Charakter angedeihen bekommen. Zu diesem Ziel werden nicht zuletzt mythologisch markierte Namen herangezogen. Im vorliegenden Beitrag wurde dies an der germanischen Mythologie veranschaulicht. Solche Begriffe, wie Walküre, Walhall(a), Tarnkappe oder Troll, aber auch Waberlohe bzw. Breidablik – um nur einige wenige zu nennen – werden entmythologisiert und in einen Ko(n)text gesetzt. Auch im naturgemäßen Alterungsprozess des Wortschatzes entstehen “(fossile) Ablagerungen“, die aufs Neue verwertet werden können. Als Beispiel kann man Testimonium heranziehen, das zugunsten des juristischen Fachwortes Zeugnis aufgegeben wurde, um als Testimonial wie ein Phönix aus der Asche in neuer Rolle aufzusteigen, und zwar als Lückenbüßer für die inzwischen –durch den technischen und zivilisatorischen Fortschritt bedingt – fällige Benennung für ‘zu Werbezwecken verwendetes Empfehlungsschreiben eines zufriedenen Kunden, bes. eines Prominenten’ (vgl. DUDEN 2000).
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